Vogelschutzgebiete

Vogelschutzgebiete

Zur Ausweisung des Vogelschutzgebietes Brilon/Marsberg

In der letzten Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses der Stadt Brilon wurde mehrheitlich mit 2 Gegenstimmen (Grüne und BBL) und einer Enthaltung die Stellungnahme der Stadt Brilon zur Ausweisung des Vogelschutzgebietes Brilon/Marsberg beschlossen. Die Fraktion der Briloner Grünen hat gegen die Stellungnahme gestimmt, denn hier wird versucht, durch Infragestellung der Kompetenzen der ehrenamtlichen Ornithologen, sowie durch das Suchen von Fehlern im Ausweisungsverfahren, das Vogelschutzgebiet zu verhindern. Zudem wird die Landesregierung aufgefordert, das Verfahren einzustellen. Dies werden wir nicht mittragen! Wir fordern Natur- und Artenschutz nicht nur in der Theorie. Deshalb sollten Maßnahmen und auch Auflagen, die dazu beitragen, die Natur zu schützen, nicht mit allen Mitteln boykottiert werden.Es dürfen auch nicht die Chancen übersehen werden, die ein Vogelschutzgebiet bietet: Fördermöglichkeiten für die Landwirtschaft, Imagegewinn für die Stadt und eine Steigerung der touristischen Attraktivität sind nur 3 positive Beispiele. Maria Tillmann, Kreistagsmitglied und Bundestagskandidatin der GRÜNEN im HSK kommentierte die aktuelle Debatte: „Eine komplette Verhinderungshaltung, wie sie von einigen Politiker*innen eingenommen wird, ist wenig hilfreich. Natur- und Artenschutz sind kein ‚Nice-To-Have‘, das anderen Zwecken untergeordnet werden darf. Jetzt ist doch wichtig, dass man sich an einen Tisch setzt um Lösungen zu finden. Hierbei darf man vor allem die enormen Chancen nicht aus den Augen verlieren, die die Ausweisung eines solchen Vogelschutzgebietes auch bietet.“

5 Kommentare

  1. Ingo Schäfer

    Guten Abend

    Sicherlich ist die Ausweisung eines Vogelschutzgebietes eine lobenswerte Initiative um dem Artenschwund entgegen zu wirken. Allerdings bräuchte es keine Schutzgebiete, wenn endlich eine Veränderung der Wirtschaftsweise auf unseren landwirtschaftlich (und auch forstwirtschaftlich) genutzten Flächen passieren würde. Durch die Ausbringung von Pestiziden (insbesondere Insektiziden) wird die Insekten- und dadurch auch die Vogelwelt direkt dezimiert. Ebenso durch den (unbeabsichtigten, aber nicht zu vermeidenden) Eintrag von Insektiziden und Fungiziden in die Humusschicht mit verheerenden Wirkung auf die dortigen Organismen. Zusammen mit ungünstiger Bodenbearbeitung und intensiver, chemischer Düngung kommt es zu einer starken Absenkung des Humusgehaltes (wie wir leider seit Jahrzehnten feststellen müssen). Dadurch werden Nahrungsketten (mit Auswirkungen auch auf die Vogelwelt) gefährdet bzw. reduziert. Natürlich können die Böden dadurch auch weniger Wasser speichern, trocknen schneller aus und können weniger Wasser bei Starkregenereignissen aufnehmen, was ein, wenn natürlich auch nicht der einzige, Grund für die katastrophalen Hochwasser ist.

    Sicherlich ist es eine gute Idee Schutzräume bzw. Schutzgebiete auszuweisen, meines Erachtens nach allerdings nicht der richtige Weg und erfüllt mehr eine Alibifunktion.
    Unser gesamtes Land sollte so genutzt werden, dass Insekten und Vögel auf den kompletten Flächen wieder einen Lebensraum finden und nicht durch die Wirtschaftsweise in ihrer Existenz gefährdet werden. Dazu gehören auch kleinparzelligere Flächen mit Gehölzstreifen im Wechel (Agroforstsysteme – die z.B. neben der Funktion als Rückzugsort u. a. auch die Erosion durch Wind und Wasser vermindern).
    Einzelne Schutzräume können dafür meiner Meinung nach kein Ersatz sein und erinnern eher an die Reservate für indigene Völker… Allerdings, wie auch die geförderten Blühstreifen – besser als gar nichts…

    Dennoch wäre der bessere Weg, die Landwirtschaft schnellstmöglich auf eine biologische Wirtschaftsweise (möglichst auch im Sinne der „aufbauenden Landwirtschaft“, auch im Biolandbau gibt es noch sehr viel Entwicklungspotential) umzubauen – und dafür sollten sich alle aufgeschlossenen, weiterdenkenden Kräfte mit ganzer Kraft einsetzen, geht es da doch um unsere Lebensgrundlagen und den Schutz unserer gewohnten Umwelt und damit uns selbst.

    Mit freundlichem Gruß

    Ingo Schäfer

    St.-Vitus-Str. 25
    59929 Bontkirchen

    Antworten
  2. Reinhard Kersting

    Guten Abend,

    der Kommentar von Ihnen, Herr Ingo Schäfer, entspricht genau meiner Meinung.
    Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben jemanden mit Ihrer Meinung zu finden.
    Ein Vogelschutzgebiet einzurichten und mit dem Gesetzbuch in der Hand zu verteidigen, das ist auch für mich nicht der richtige Weg um unserer Umwelt zu helfen.
    Es werden Gräben errichtet, Mauern gebaut und für Abgrenzung gesorgt.
    Welchen Sinn hat es Raubwürger und Siebentöter zu schützen und auf der anderen Seite werden
    Millionen Nutztiere jährlich getötet. Tonnenweise Gift auf den Feldern aufgebracht. Baumplantagen durch Steuergelder finanziert.
    Was ist in der Vergangenheit falsch gelaufen und wie können wir es besser machen?

    Für mich ist die Einsicht des Menschen und die Zusammenarbeit wichtig.

    Wir müssen zusammen überlegen und zu Kompromissen bereit sein. Ständige Vorwürfe helfen da nicht.
    Das ist meine Meinung.

    Ich habe auch die Hoffnung, dass es unsere jungen Leute besser machen und nicht nur nach dem Parteibuch entscheiden.
    Dazu fällt mir die Frage ein: Wird der Ortsverband der Grünen auch konkrete eigene Projekte vorstellen oder passen Sie sich gerade an, in der Briloner Ratsmitgliedschaft?
    Eigentlich hatte ich mit mehr frischem Wind gerechnet.
    (Erneuerbare Energie, Wasserstoff, Radwege, zeitgemäße intelligente Straßen,
    Bio-Landwirtschaft, „Umwelt“ im Haushaltsplan, E-Auto, Lastenrad, usw. usw.)
    Fazit:
    Begegnen wir Allen auf Augenhöhe und mit Respekt, auch den Lebewesen Tier und Pflanze.
    Sorgen wir für eine gerechte Verteilung unseres gemeinsamen Lebensraums.

    MfG

    Reinhard Kersting
    Obere-Bahnhofstraße 37
    59929 Brilon

    P.S.: Rentner aus Alme

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  3. Kersting

    Guten Abend,

    der Kommentar von Ihnen, Herr Ingo Schäfer, entspricht genau meiner Meinung.
    Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben jemanden mit Ihrer Meinung zu finden.
    Ein Vogelschutzgebiet einzurichten und mit dem Gesetzbuch in der Hand zu verteidigen, das ist auch für mich nicht der richtige Weg um unserer Umwelt zu helfen.
    Es werden Gräben errichtet, Mauern gebaut und für Abgrenzung gesorgt.
    Welchen Sinn hat es Raubwürger und Siebentöter zu schützen und auf der anderen Seite werden Millionen Nutztiere jährlich getötet. Tonnenweise Gift auf den Feldern aufgebracht. Baumplantagen durch Steuergelder finanziert.
    Was ist in der Vergangenheit falsch gelaufen und wie können wir es besser machen?

    Für mich ist die Einsicht des Menschen und die Zusammenarbeit wichtig.

    Wir müssen zusammen überlegen und zu Kompromissen bereit sein. Ständige Vorwürfe helfen da nicht.
    Das ist meine Meinung.

    Ich habe auch die Hoffnung, dass es unsere jungen Leute besser machen und nicht nur nach dem Parteibuch entscheiden.
    Dazu fällt mir die Frage ein: Wird der Ortsverband der Grünen auch konkrete eigene Projekte vorstellen oder passen Sie sich gerade an, in der Briloner Ratsmitgliedschaft?
    Eigentlich hatte ich mit mehr frischem Wind gerechnet.
    (Erneuerbare Energie, Wasserstoff, Radwege, zeitgemäße intelligente Straßen, Bio-Landwirtschaft, „Umwelt“ im Haushaltsplan, E-Auto, Lastenrad, usw. usw.)
    Fazit:
    Begegnen wir Allen auf Augenhöhe und mit Respekt, auch den Lebewesen Tier und Pflanze.
    Sorgen wir für eine gerechte Verteilung unseres gemeinsamen Lebensraums.

    MfG

    Reinhard Kersting
    Obere-Bahnhofstraße 37
    59929 Brilon

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  4. Reinhard

    Werden Kommentare auch veröffentlicht?
    Wer ist für die Moderation verantwortlich?

    Ich habe den Eindruck, nach der Wahl ist erst mal eine Pause angesagt.
    Also, viel Spaß im Urlaub. Sie haben ja so schwer arbeiten müssen.

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